Geschichte

Hamburger Landstraße 28b, 21465 Wentorf bei Hamburg - Tel: 040 - 720 43 16

Die „Alte 16“ wurde wahrscheinlich in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem Hufner Hans-Heinrich Schmidt als Tagelöhnerkate für seine Hofstelle an der Hamburger Landstraße erbaut.

Quelle: Archiv Wentorf

Zum ersten Mal ausdrücklich erwähnt wird die Tagelöhnerkate in einem Hausbrief für den Wentorfer Hufner Wilhelm Remi Schmidt vom 28. Dezember 1848. In diesem Hausbrief übergeben die Eheleute Hans Heinrich Schmidt und Anna Magdalena Schmidt ihren Hof mit allen Rechten an ihren Sohn Wilhelm Remi Schmidt und dessen Ehefrau Catharina Maria Friederike und erhalten dafür das Altenteil.

Die Altenteiler Hans Heinrich und Anna Magdalena Schmidt sind beide im Jahr 1861 verstorben. Über die anschließende Nutzung der Kate ist wenig bekannt. Wahrscheinlich wurde sie zuerst wieder als Wohnhaus für die Landarbeiter der Hofstelle Remi Schmidt verwendet. Remi Schmidt, geb. 1812, hätte nach allgemeinem Brauch 1877 das Altenteil beziehen und seinen Hof an einen Nachfolger übergeben müssen. Tatsächlich ist der Hof aber erst 1892 von Remi Schmidt, der zu diesem Zeitpunkt 80 Jahre alt und noch Stelleninhaber war, an Willy Klühn verkauft worden. Die Kate und das zugehörige Gartenland verblieben im Besitz von Remi Schmidt, der evtl. sein letztes Lebensjahr dort verbracht hat.

Bekannt ist, dass die Kate zwischenzeitlich von Mai 1883 bis Ende 1884 als Wohnung und Unterrichtsraum für den Lehrer Wenk gedient hat, nachdem das Schulgebäude an der Teichstraße abgebrannt war.

1902 verkauften die Erben von Remi Schmidt die Kate an den Privatier Karl Boldte aus Bergedorf, 1908 ging sie an den Bankbeamten Karl Hermann aus Wentorf über.

1919 kaufte der Kunstmaler Georg Greve-Lindau (geb. 1876) aufgrund einer Zeitungsannonce das Haus an der Hamburger Landstraße. Er baute das Obergeschoss aus und erweiterte die Fensterfront zur Hamburger Chaussee. Für Greve –Lindau war die Zeit in Wentorf künstlerisch eine sehr produktive Zeit. Immer wieder diente ihm auch sein Wohnhaus als Motiv für seine künstlerischen Darstellungen.

Als 1935 die ersten Verhandlungen über den Landankauf für die Kasernen der Wehrmacht begann, ließ Greve-Lindau das Haus unter Denkmalschutz stellen. Dieser Tatsache ist es zu danken, dass die Kate bis heute erhalten geblieben ist. Greve-Lindau musste das Haus an die Wehrmacht verkaufen und zog noch im selben Jahr nach Kassel.

Während der Wehrmachtszeit diente das Haus als Offiziersheim für die Bismarck-Kaserne. Nach Kriegsende diente es evtl. kurzfristig als Dienststelle für die britische Militärregierung und als Offiziersheim. Ende 1945 fanden in ihm Tanzveranstaltungen für britische Soldaten statt. Es wurde als „Friends House“ bezeichnet. In den 1950er Jahren diente die Kate einer Kulturgruppe aus dem Flüchtlingslager als Treffpunkt. Nach Einzug der Bundeswehr in die Kasernen wurde das Haus bis zum Ende der Bundeswehrzeit zur Unterbringung einer Dienststelle des Landesbauamtes Lübeck genutzt.

Die „Alte 16“ zu Zeiten des Flüchtlingsdurchgangslagers Anfang der 1950er Jahre.
Quelle: Archiv Wentorf

Nach der Bundeswehr

Nach Auflösung der in Wentorf stationierten Panzergrenadierbrigade 16 wurde die „Klühnsche Kate“, wie sie jetzt allgemein genannt wurde, vom Deutschen Bundeswehrverband gekauft und am 14.12.1994 dem neu gegründeten Traditionsverband Panzergrenadierbrigade 16 als Begegnungsstätte und Clubhaus überlassen.

Aus der militärischen Nutzung stammt der Name „Zur Alten 16“, denn das Haus lag direkt neben den Kasernen der Panzergrenadierbrigade 16. Sie war 32 Jahre lang, nämlich bis 1994, in Wentorf stationiert. Doch dann gab die Bundeswehr diesen Standort auf, also verließen die Soldaten den Ort im Süden des Kreises.

Als Reaktion auf die Auflösung der Brigade wurde im November 1993 der Traditionsverband Panzergrenadierbrigade 16 gegründet.

In monatelanger Arbeit wurde die alte Bauernkate mit vielen fleißigen
Helfern umgebaut und renoviert. Dabei wurde im Inneren das alte
Fachwerk sorgsam wieder freigelegt.

Bis 2012 betrieb der Traditionsverband die „Alte 16“ in Eigenregie. Ab dem 20. März 2012 übernahm Roland Pump dann den Gastronomiebetrieb und später auch das gesamte Gebäude.

Seit dem hat Roland Pump nahezu das komplette Haus modernisiert und den Außenbereich durch Terrassen und Umgestaltungen aufgewertet.

Links:

Informationen zur einst hier stationierten Panzergrenadierbrigade 16 finden Sie unter https://pzgrendiv6.de.